Pferdegöpel

Aufgrund des besonderen Wasserreichtums im Welters- und Linsenberg war die Wasserhaltung im Düppenweiler Bergwerk schon immer ein besonderes Problem.

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Anfangs wurde das Wasser mit Holzfässern aus den Schächten hochgezogen. Später benutzte man hölzerne Handpumpen. Diese funktionierten genauso wie gusseiserne Pumpen, die man heute noch an alten Dorfbrunnen findet.

Um aber wirklich große Wassermassen bewältigen zu können, setzte man in Bergwerken sog. Pferdegöpel ein. Das Grundprinzip eines Pferdegöpels besteht darin, dass eine stehende Welle (meist ein dicker, runder Baumstamm), die auf einem ausgehöhlten Stein im Erdreich gelagert war, von Pferden, die im Kreis um die Welle gingen, gedreht wurde. Am oberen Ende der Welle war ein hölzernes Rad mit einem Zahnkranz angebrachte. Dieser Zahlkranz bewegte ein senkrecht auf dem Rad stehendes weiteres Rad, an welchem eine horizontal verlaufende Welle angebracht war. Die Welle setzte schließlich ein Pumpenkreuz oder einen krummen Zapfen in Bewegung, an dem das senkrecht im Schacht stehende Pumpengestänge angebracht war. Nach der Urkundenlage befand sich in Düppenweiler im Bereich zwischen dem (alten) Barbaraschacht und dem Kunstschacht ebenfalls ein Pferdegöpel zur Wasserhebung. Die Reste dieses Göpels sind im Rahmen einer Ausgrabung durch Dr. Gerhard Müller und sein Helferteam 2005 und 2006 freigelegt worden. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Bodenbelag des Göpels.

Der in Düppenweiler eingesetzte Göpel wurde mit großer Wahrscheinlichkeit in der Abbauphase 1767 – 1772 durch den damaligen Betreiber Baron von Zandt aus Münchweiler erbaut. Offenbar war aber die Kapazität des Göpels nicht so ausgelegt, als dass man damit die Grubenwasser hätte schnell senken können, obwohl er immerhin Ausmaße von 12 x 12 m hatte und noch ein Nebengebäude angebaut war. Deshalb versuchte man auch 1776 eine Feuermaschine zur Wasserhebung einzusetzen. Der Pferdegöpel verfiel in der Folgezeit, existierte 1786, zur Zeit des französischen Betreibers Odelin, aber immer noch als Ruine. Odelin ließ schließlich den alten Göpel abreißen und baute an seiner Stelle einen Schuppen. Der Düppenweiler Pferdegöpel soll in den nächsten Jahren als Rekonstruktion wieder aufgebaut werden.

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