Die Feuermaschine

Im Jahre 1772 erwarb eine französische Gesellschaft unter der Leitung des Marquis de Gerin die Konzession zum Abbau der Kupfererze.

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Um das unter Wasser stehende Bergwerk zu sümpfen (= Wasser abpumpen), entschloss man sich nach einiger Zeit eine Feuermaschine zu erwerben. Der Begriff Feuermaschine ist die damalige Bezeichnung für eine Dampfmaschine, die in unserem Falle eine Wasserpumpe in Bewegung setzte. Die erste überhaupt einsetzbare Feuermaschine wurde 1712 von Thomas Newcomen konstruiert und diente in dieser Zeit ebenfalls dem Abpumpen von Wasser in einem Bergwerk. Diese Bauart nennt man auch atmosphärische Dampfmaschine, da ihre Funktionsweise auf einer Wechselwirkung zwischen einem durch kondensierenden Dampf erzeugten Unterdruck und dem Gewicht des Pumpengestänges beruht. Dies erfolgt dadurch, dass der Zylinderraum unter dem Kolben mit Dampf gefüllt und dann der Dampf bis zur Kondensation durch Einspritzen von Wasser abgekühlt wird. Es entsteht ein Unterdruck, durch den äußeren Atmosphärendruck wird der Kolben in den Zylinder gedrückt und hebt über den die Bewegung vermittelnden Balancier das Pumpengestänge hoch. Das Eigengewicht des Pumpengestänges zieht im nächsten Hub den Kolben im Zylinder wieder hoch und der Zylinder wird erneut mit Dampf gefüllt.

Die Wirkungsweise der atmosphärischen Dampfmaschine wurde 1769 durch James Watt entscheidend verbessert. Die für das Düppenweiler Bergwerk in England bestellte und auch 1776 weitgehend gelieferte Maschine war aber vermutlich
noch keine Feuermaschine Watt’scher Bauart, da deren praktischer Einsatz so schnell noch nicht erfolgte.Weil die Betreibergesellschaft schließlich in finanzielle Schwierigkeiten geriet, wurden die restlichen Teile der Maschine nicht mehr geliefert und die Maschine nie in Betrieb genommen. Es wäre nach den bisherigen Erkenntnissen wohl die erste Feuermaschine in einem deutschen Bergwerk gewesen.

Die jetzt erkennbare Anlage ist die damals errichtete Gründung für den Aufbau der Feuermaschine. Die Anlage wurde ab 1995 von Dr. Gerhard Müller aus Scheidt und seinem Team ausgegraben, saniert und teilweise neu aufgebaut. Der Altbestand und der wieder aufgebaute Teil sind durch ein Kupferband

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