Die Friedenskapelle steht im sogenannten Niemandsland, einem Landstreifen, der weder zu Deutschland noch zu Frankreich gehört, zwischen zwei Grenzsteinen von 1830 auf freier Flur zwischen Oberperl und Merschweiller. Die Chapelle de la Paix und das Hochplateau, von dem aus man zum Château de Malbrouck in Manderen gelangt, sind heute ein beliebtes Wanderziel. Nachts bietet sich ein toller Blick ins Moseltal.
Die Initiative zur Friedenskapelle ging von den Bürgern aus Perl, Oberperl und dem lothringischen Merschweiller selbst aus. Sie errichteten in Eigenleistung – die Kommunen Perl und Merschweiller trugen die Materialkosten – das bemerkenswerte Bauwerk als Zeichen der europäischen Freundschaft und Versöhnung nach Zeiten, in denen Deutsche und Franzosen sich staatlich verordnet als „Erbfeinde“ betrachten sollten. In der Kapelle wird der Kriegsopfer beider Seiten gedacht, teilweise Cousins und Verwandte, die im Krieg zu Feinden wurden.
Sie stellt ein Mahnmal für den Frieden zwischen den europäischen Völkern dar, die sich in den vergangenen Jahrhunderten unzählige Male bekriegt haben.
Wie sehr die Region unter Kriegen gelitten hat, wird an einem der Grenzsteine deutlich, der an den Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648, die Reunionskriege im Zeitraum von 1667 bis 1697, die Französische Revolution von 1789 bis 1799 und an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 erinnert. Es folgten der 1. Weltkrieg von 1914 bis 1918 und der 2. Weltkrieg von 1939 bis 1945.
Am 8. August 1999 wurde die Friedenskapelle ein geweiht. Anschließend lud die Gemeinde Merschweiller zum Fest der Begegnung ein. Jedes Jahr Mitte August wird seither ein mehrsprachiger Gottesdienst in der Friedenskapelle gefeiert, in dem die Besucher gemeinsam in Deutsch, Französisch und Luxemburgisch für den Frieden in Europa und in der ganzen Welt beten. Grenzüberschreitende Nachbarschaft und Freundschaft im grenzenlosen Dreiländereck zeigt sich auch hier
